Die österreichische Küche ist geprägt durch die Länderkuchen der früheren Habsburg-Monarchie. Besondere Berühmtheit erlangten die Mehlspeisen. Kaiserschmarren, Powidlbuchteln, die herrlichen Strudel und Marillenknödel sind die berühmtesten Vertreter. Sie werden nach einer Suppe als Hauptspeise gegessen.
Wer nach dem Rezept für Marillenknödel sucht, der wird bald merken wie vielfältig die Rezepte sind. Es gibt Versionen mit Kartoffelteig, Brandteig oder mit Topfenteig. Letzteren mit Grieß oder auch ohne. Es gibt natürlich auch Rezepte, wo Kartoffeln in den Topfenteig bekommen. Mein Rezept stammt von einer lieben Freundin meiner Mutter. Es wurde hunderte Male gekocht und schmeckt immer wieder wunderbar.
Das Geheimnis der perfekten Marillenknödel sind natürlich die Marillen. Sie sollten nicht zu groß und vollreif sein. Wenn die Marillen nicht komplett reif sind, dann kann man sie nach dem Entsteinen mit einem Stück Würfelzucker füllen.
Nun aber zuerst zum Teig. Er ist rasch zusammen gerührt und sollte dann im Kühlschrank etwas rasten, damit sie Butter wieder fester wird. Dann forme ich ihn zur Rolle und schneide 16 Scheiben ab. Diese drücke ich dann auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche flach. Die Naht der Marillen (nach dem Entsteinen) kommt nach unten, dann wird der Teig über der Marille verschlossen. So platzen sie nicht auf.
Seit ich einen Dampfgarer habe, bereite ich die Marillenknödel dort zu. Man kann sie natürlich auch ganz klassisch im siedenden Wasser kochen. Beides schmeckt gleich gut.
Während die Knödel gedämpft / gekocht werden, bereite ich noch die Butterbrösel zu. Goldgelb umhüllen sie dann die fertigen Marillenknödel. Etwas Zimt-Zucker dazu und fertig ist der Mehlspeisen-Klassiker.
Vollreife Marillen müssen rasch verarbeitet werden. Ich empfehle euch eine Portion entsteinte Marillen einzufrieren. Man kann auch die fertigen, rohen Marillenknödel einzufrieren. Wichtig ist nur, dass sie einzeln vorgefroren werden, z.B. auf einer Platte. Zum Zubereiten gefroren ins Kochwasser oder in den Dampfgarer geben.
Habt ihr Appetit bekommen? Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Nachkochen und gutes Gelingen!
Marillenknödel
Zutaten
Für die Marillenknödel
- 100 g weiche Butter
- 500 g Topfen / Quark, gut abgetropft
- 2 Eier
- 270 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 16 Marillen
Für die Butterbrösel
- 100 g Butter
- 150 g Semmelbrösel
- Zimt-Zucker
Anleitungen
- Für den Teig die weiche Butter schaumig rühren. Die Eier unterrühren und die restlichen Zutaten zügig untermengen. Den Teig anschließend mindestens 1h kühlen.
- Die Marillen vorsichtig entsteinen, dabei nicht ganz durchschneiden.
- Nach der Kühlzeit den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und in 16 Scheiben schneiden. Jede Scheibe mit der Hand etwas flach drücken. Die Marillen mit der offenen Seite nach unten auf den Teig setzen und diesen über der Marille gut verschließen.
- Im Dampfgarer für 20 Min. dämpfen. Alternativ in einen großen Kochtopf reichlich leicht gesalzenes Wasser aufkochen. Die Knödel hineingeben und die Hitze reduzieren. Leicht wallend ca. 15 Min. gar ziehen lassen.
- Währenddessen für die Butterbrösel die Butter in einer Pfanne zerlassen. Die Semmelbrösel hinzugeben und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren goldgelb rösten.
- Die fertigen Brösel in den Semmelbröseln wälzen und mit Zimt-Zucker bestreuen.
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